Das Langhaus
Wohnen und Leben im frühen Mittelalter
Langhäuser prägen das Bild frühmittelalterlicher Gehöfte aber auch größerer Siedlungen. Sie sind in der Regel West-Ost orientiert und um die 6m breit. Die Länge schwankt dagegen zwischen 10 Metern und 25 Metern.
Die einzelnen Pfosten der Wände wurden in engem Abstand von weniger als einem Meter gesetzt. Die so entstandenen Wandfelder haben wir in unterschiedlichen Techniken gefüllt, um mögliche Wandkonstruktionen zu zeigen, die archäologisch nur schwer abzusichern sind. So wurden die Segmente im hinteren Teil des Hauses mit Weiden eingeflochten und mit Lehm verputzt, während im vorderen Teil stehende und liegende Spalthölzer zum Einsatz kamen.
Da wir uns beim Langhaus für einen Grundriss ohne innere Säulen entschieden haben, steht der Dachstuhl auf den Wänden auf. Eine solche Konstruktion wird als Sparrendach bezeichnet. Es ist mit Schilf gedeckt, wie dies auch in Bayern bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts belegt ist. Erst dann wurden entsprechende Dächer aus Brandschutzgründen verboten. Auf Scheunen blieben sie zum Teil aber auch noch länger in Gebrauch.