Was blüht denn da?
An dieser Stelle möchten wir in loser Abfolge Pflanzen vorstellen, die auf dem Bajuwarenhof zu finden sind. Dabei beschränken wir uns nicht auf die Gärten und Felder, sondern werfen auch einen Blick auf die Wildblumenwiese, die große Flächen unseres Geländes einnimmt.
Beginnen möchten wir mit der Wegwarte, die zurzeit morgens in leuchtendem Blau sowohl auf der Wiese als auch im Garten zu entdecken ist.
Heimisch ist die Wegwarte in Europa, Teilen Nordwestasiens und in Nordwestafrika. In anderen Teilen der Welt wurde sie eingeschleppt. Verwandt ist die Pflanze mit der Wurzelzichorie, deren geröstete Wurzeln als Kaffee-Ersatz genutzt werden können und der Blattzichorie, die heute unter anderem in Form des Chicorée gegessen wird.
Überliefert ist eine Nutzung der Wegwarte sowohl als Heilpflanze für verschiedene innere und äußere Anwendungen, als auch als Wildsalat bzw. Gemüse. In den capitulare de villis Karls des Großen, einer Landgüterverordnung, die eine Liste anzubauender Pflanzen enthält, wird die Wegwarte um das Jahr 800 womöglich unter der Bezeichnung solsequium erwähnt, allerdings ohne das wir daraus die Form ihrer Nutzung erschließen könnten.
Die kräftig blauen Blüten öffnen sich an einem Vormittag und verwelken bereits am selben Nachmittag bzw. Abend wieder. Dabei werden sie im Laufe des Tages immer heller in der Farbe. Am nächsten Tag öffnet sich die nächste Blüte an den verästelten Stängeln.
Beliebt ist die Wegwarte auch bei Wildbienen und Hummeln, die auf dem Gelände nach Pollen suchen.