Ein Einsatz der besonderen Art

Außenansicht

Römischer Brunnen mit Holzerhaltung wird mit Hilfe der Feuerwehr Kirchheim geborgen

Archäologische Funde aus Holz sind immer etwas ganz besonderes. Im Normalfall verrottet das Material schnell und bleibt so nicht für die Nachwelt erhalten. Unter besonderen Umständen – z. B. wenn das Holz im Wasser oder kontinuierlich feuchtem Boden zu Liegen kommt – bleiben aber auch organische Materialien erhalten und erlauben uns einen tieferen Einblick in die materielle Kultur vergangener Gesellschaften.

In Kirchheim konnten nun die hölzernen Reste eines römischen Brunnens geborgen werden, die bis unter den heutigen Grundwasserspiegel reichten und damit erhalten blieben. Die Arbeit in etwa 5m Tiefe und mit ständig nachdrückendem Wasser erwies sich allerdings als äußerst schwierig. Hier brachte nun die Feuerwehr Kirchheim die Rettung. Mit einer Wasserpumpe konnte der Wasserspiegel soweit gehalten werden, dass die archäologischen Funde sicher geborgen werden konnten. An dieser Stelle noch einmal ein herzlicher Dank an die Feuerwehr, ohne deren Hilfe diese Grabung nicht möglich gewesen wäre!

Die geborgenen Hölzer werden nun zunächst an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege übergeben. Das Material bietet nämlich auch noch eine zweite, außergewöhnliche Chance: Durch das zählen der Baumringe in einem Stamm lässt sich nicht nur das Alter des Baumes ermitteln; die sich daraus ergebende Sequenz kann auch mit einer wissenschaftlich erstellten Baumringkurve abgeglichen werden und ergibt so im Idealfall eine jahrgenaue Bestimmung, wann die verwendeten Bäume gefällt wurden. So lässt sich nicht nur das Alter des ausgegrabenen Brunnens erschließen, auch die im Inneren geborgenen Funde, die im Laufe der Nutzung in den Brunnen gefallen sind, lassen sich zeitlich einordnen. Darunter finden sich Fragmente eines hölzernen Eimers und eines römischen Rächens, Scherben von mehreren Gefäßen sowie ein großes Bruchstück eines Mühlsteins, der sicher nicht aus Versehen in den Brunnen gefallen ist.

Die Funde müssen nun schnell restauriert werden, denn sonst trocknet das Holz aus und verfällt. Dieser Vorgang wird eine Weile dauern. Wir hoffen aber trotzdem, Ihnen in nicht allzu langer Ferne erste Ergebnisse präsentieren zu können.

 

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